Risiken einer Kapverden-Reise
Selbstverständlich unterstreicht die Tourismusindustrie, dass bei der direkten Einreise aus Europa keine Impfungen verlangt werden und Cabo Verde moderne Gesundheitsdienste auf allen Inseln hat.
Ganz so einfach liegt der Fall jedoch nicht, denn in Ländern mit verbreiteter Armut sind die Infektionsrisiken höher und die Interventionsmöglichkeiten geringer als in hochentwickelten Regionen. Hinzu kommen die Verletzungsrisiken bei Aktivurlaubern.
Einer von vier Tropenreisenden verliert im Anschluß einen oder mehr Arbeitstage durch eine auf der Reise erworbene Erkrankung. Dabei ist die Tropentauglichkeit und das Risiko zu erkranken in erster Linie eine Frage vernünftigen Verhaltens und des Trainingszustandes und sehr viel weniger von Vorerkrankungen oder Alter.
Iim Jahr 2009 trat die erste Dengueepidemie im Land auf und 2015 das Zika-Virus Fieber. Hepatitis A und B sind häufig, wobei kapverdische Kinder im Gegensatz zu vielen Europäern hiergegen routinemässig geimpft sind.
Für den Laien verständliche aktuelle Informationen zu den einzelnen Krankheiten finden Sie unter: http://www.netdoktor.de
Aktuelle Empfehlungen für alle Länder hat das Tropeninstitut München sehr ansprechend auf Webseiten gebracht: http://www.fit-for-travel.de/
Alle ärztlichen Vorsorgemaßnahmen können von Ihrem Hausarzt durchgeführt werden. Sollten Sie über ein Land einreisen, in dem Gelbfieber vorkommt, wird eine Gelbfieberimpfung verlangt. Diese erhalten Sie in einem Tropeninstitut oder bei einem niedergelassenen Tropenarzt mit Impfstelle. Ihr Reisebüro weiß, wo Sie den finden.
Versicherung
Eine Auslands-Krankenversicherung mit Rückholversicherung ist unausweichlich. Bei Billigflügen und Pauschalreisen fallen im Falle einer vorgezogenen Rückreise erhebliche Kosten an.
Hygiene
Die Standards öffentlicher Hygiene, der Trinkwasserversorgung, Abwasser- und Müllentsorgung und der Nahrungsmittelhygiene sind niedrig. Die Städte tun sich schwerer mit der Hygiene als der ländliche Raum, obwohl Mindelo, São Filipe und auch Praia große Anstrengungen machen, dies zu ändern. Durch entsprechende persönliche Hygiene kann man die Risiken weitgehend ausgleichen.
Hygiene wie zu Urgroßmutters Zeiten
erlauben Urlaubern wie Emigranten, ihre Ferien gesund zu erleben:
- Hände oft mit Seife waschen
- Kleidung und Bettwäsche bügeln, weniger wegen der Schönheit als der Hitze-Desinfektion
- Hunde, Katzen, Meerschweinchen etc. nicht streicheln (Flöhe, Echinococcose (Fuchsbandwurm), Toxoplasmose etc.)
- nicht barfuß gehen abseits der Strände (Verletzungen, Seeigel, Hakenwürmer, Chiggers)
- keine Pausen, kein Zelten auf Weideplätzen von Ziegen oder Kühen (Milzbrandsporen halten sich bis zu 50 Jahre im Boden!)
- Badewasser für Kleinkinder desinfizieren
- keine Babytrinkflaschen oder Schnuller verwenden
Vereinfachte Lebensmittelhygiene:
- Wasser, Salat und Obst desinfizieren
- Fleisch nur durchgekocht essen, das
Steak well done (port. bem passado)
- Käse und Milch pasteurisiert oder abgekocht (Brucellose, Tuberkulose)
- Meeresfrüchte und Langusten nur, wenn sichersteht, dass sie keine Stromausfälle in einer Gefriertruhe hinter sich haben.
Trinkwasserdesinfektion
Trinkwasser ist zu desinfizieren.
In Plastikflaschen importiertes oder in Cabo Verde abgefülltes Wasser wird fälschlicherweise für sicher erachtet. Es gibt genügend Publikationen, die dieses kindliche Vertrauen in moderne Technologie widerlegen. Mitunter werden erschreckend hohe Keimzahlen gefunden nachdem diese Wässer Wochen und Monate im Schiff, im Zoll und in den Läden lagen! Die Flaschen sind eine gallopierende Katastrophe für die Umwelt, als ästhetische Verschmutzung, als Mikroplastik am Strand und am Meeresgrund, als tödliche Fracht in den Mägen von Meeresschildkröten und -vögeln, als unkontrollierbare Moskito-Brutplätze die für die Ausbreigung von Dengue, Zika-Viren und Gelbfieber sorgen. Hier steht eine dringliche Verhaltensänderung auch bei den Urlaubern an! Alle wissen davon, alle beschweren sich und verbrauchen doch 3 bis 10 Flaschen pro Tag, 90 in zwei Wochen, 18000 pro Urlauberflugzeug, mindestens 50 Millionen pro Jahr - alleine für die Urlauber.
Chlorierung ist unverändert die zuverlässigste und unter einfachen Verhältnissen die sicherste Art, belastetes Oberflächen- und Haushaltswasser trinkbar zu machen. Ein Tropffläschchen (10 ccm) mit Chlorbleichlauge (Lixivia) genügt für Monate, um einwandfreies Trinkwasser und desinfiziertes Obst an jedem Ort zu haben. Lixivia ist spottbillig und in jedem Laden erhältlich, doch sind die Mengen für Urlauber zu gross. Am besten bringen Sie ein leeres Tropffläschchen mit und fragen Ihre Pensionswirtin. Entweder sie schenkt ihnen die paar Kubikzentimeter, oder Sie schenken ihr den Rest einer Haushaltspackung.
Chlorbleichlauge im Tropffläschchen, ergänzt um Silber-Ionen, wird in Europa in Outdoor-Geschäften und Apotheken als Micropur Forte
flüssig ® verkauft. Ein Fläschchen genügt für ca 1000 Liter Trinkwasser.
Verwendung |
Tropfen
Lixivia / Liter Wasser |
Klares Wasser aus Brunnen oder Haushaltstank aufbereiten zu Trinkwasser oder Baby-Badewasser
für Kleinkinder |
2 |
Waschen
von Früchten und Salat
anschließend mit Trinkwasser spülen |
4-6 |
Reise-Diarrhoe
Vorbeugung und Behandlung
Wässrige Durchfälle sind eine sehr lästige Störung des Wohlbefindens auf Reisen. Durch die Desinfektion allen Trinkwassers, von Früchten und Salat sowie durch eine vernünftige Auswahl der Speisen sind Reisedurchfälle fast vollständig vermeidbar!
Ziel einer Durchfallbehandlung
ist nicht, den Durchfall sofort zum Stehen zu bekommen, sondern Wasserhaushalt und Kräftezustand ausgeglichen zu halten! Dies ist nur durch orale Rehydratation und möglichst geringe Unterbrechung der Ernährung zu erreichen!
Medikamente zur Verhinderung und Behandlung von Reisedurchfällen
sind in ihrer Wirkung wenig überzeugend und teilweise auch nebenwirkungsreich.
- Mittel, welche die Darmbewegungen vermindern wie beispielsweise Imodium® sind bei psychisch verursachten Durchfällen sicher sinnvoll, doch bei Infektionen in armen Ländern behindern sie die Selbstreinigung des infizierten Darmes. Dies kann als Komplikation einer Salmonelleninfektionen bis zum Durchbruch der Darmwand führen. Die Mittel sind deshalb in Europa für Säuglinge und Kleinkinder nicht zulassungsfähig - in armen Ländern werden sie dennoch munter verkauft.
- Desinfizierende oder antibiotische Substanzen ohne vorangegangene Labor-Stuhluntersuchung, wie es sie in Cabo Verde nur in den großen Städten mit meist erheblicher Verzógerung gibt, sind von so zweifelhafter Wirksamkeit, dass es nicht lohnt, die Gefahr von Resistenzen und Allergien auf sich zu nehmen.
- Kohletabletten und sog. adstringierende Mittel besitzen keine nachgewiesene Wirksamkeit, die über die eines geriebenen Apfels oder einer zerdrückten Banane hinausginge.
- Hefepräparate versprechen, Durchfallkeime zu verdrängen, bieten aber keinen nennenswerten Schutz.
Sofort einsetzende Orale Rehydaratation
ist hingegen immer richtig und wichtig, da nur so eine Austrockung (Dehydratation) vermieden bzw. aufgehoben wird.
- Rehydrationssalze(port.: ORALITE®) (deutsch: z.B. Elotrans®) sind in Apotheken (port.: farmácias) und Gesundheitseinrichtungen erhältlich und werden mit kaltem Wasser angerührt. Wer mit Kleinkind reist, sollte ein paar Packungen mit sich führen.
- Reiswasser ist in der Wirkung etwas besser und sicherer als die Industriezubereitungen aber aufwändiger in der Zubereitung.
Ein großer Suppenlöffel Bruchreis mit einem Liter Wasser und einem gestrichenen Teelöffel Salz werden eine Stunde gekocht. Das weisslich trübe Wasser nimmt man in großen Mengen zu sich. Bereiten Sie 2 - 3 Liter vor, um über die Nacht zu kommen! Das bekannte
Cola mit Salzletten ist nur für Erwachsene angepasst, wenn sie zusätzlich reichlich Tee oder Wasser trinken.
Durchfall-Diäten
sind eher hinderlich als nützlich, denn sie bewirken zumeist nur einen Rückgang der Stuhlfrequenz nach dem Prinzip, dass unten weniger herauskommt, wenn man oben weniger hineinschüttet. Sie entsprechen auch einer Stuhlkosmetik indem der Stuhl durch aufquellende Substanzen fester erscheint. Aktivurlauber möchten jedoch ihre Leistungsfähigkeit erhalten, weshalb sie häufige kleine aber kalorienreiche Mahlzeiten während des Durchfalls zulassen, zumeist Süßes.
Chronische-Diarrhoe / Dysenterie
Bei chronischen Durchfällen (mehr als 3-4 Tage), bei Durchfällen mit Blutbeimengungen (Dysenterie) ist ein Arzt hinzuzuziehen!
Diese Art von Durchfällen muss, nach mikroskopischer und anderweitiger Laborbestimmung des Erregers, gezielt medikamentös behandelt werden. Nach Rückkehr ist eine Nachuntersuchung bei einem Tropenarzt angezeigt.
Allgemeine Vorsorge
Sonnenschutz
Im Gebirge und an den Stränden muss man sich effektiv vor Sonnenbrand schützen. Die trockenen Regionen Cabo Verdes gehören sowohl bezüglich der Sonnenscheindauer als auch der -intensität zu den weltweiten Spitzenreitern. Schatten ist meist schwer zu finden. Bringem Sie reichlich Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF ab 30) und Lippenschutzstiefte und cremes (LSF >30) mit.
Eine Kopfbedeckung
mit großem Schild über dem Gesicht muss auch heftigem Wind widerstehen durch ein Kinnband. Ein helles Tuch im Nacken ist sinnvoll!
Tage mit bedecktem Himmel können mit frischen Temperaturen dazu verleitet, den Sonnenschutz zu vernachlässigen, und enden dann mit überraschend heftigem Sonnenbrand.
Routine-Impfungen
gegen Tetanus, Diphterie, Pertussis und Polio sollten Sie auf den für ihre Altersgruppe aktuellen Stand bringen!
Bedenken Sie bitte, daß all diese Krankheiten, einschließlich Polio und Keuchhusten alle Altersgruppen befallen und bei Erwachsenen sehr viel schwerer verlaufen, weshalb auch ältere Menschen ihren Impfstatus auf dem Laufenden halten sollen.
Typhusimpfung und die Impfungen gegen Hepatitis A und B sind für Leute, die bevölkerungsnah und unter einfachen Bedingungen reisen, sehr zu empfehlen.
Nur wenn Sie zuvor einen vollständigen Impfschutz hatten, geben die meisten der genannten Impfungen Schutz für 10 Jahre und müssen danach nur aufgefrischt werden. Typhus Schluckimpfung hält drei Jahre.
Sollten Sie nie zuvor keinen kompletten Impfschutz gehabt haben, was für die Generation der 70er und 80er Jahre leider häufig ist, dann muß dieser neu aufgebaut werden in mehreren Impfdosen in Monatsabstand. Vor den Impfungen gegen Hepatitis werden Tests durchgeführt, so dass sich der Prozess über mehrere Monate hinziehen kann. Wenn Sie ihre Fernreise langfristig planen, suchen Sie ein halbes Jahr vor Abreise Ihren Hausarzt, ihr Gesundheitsamt oder ein Tropeninstitut auf.
Wenn Sie aus einem Gelbfieberland (Senegal, Angola und andere) einreisen, wird von den Grenzbehörden Cabo Verdes einen gültiger Nachweis einer Gelbfieberimpfung bei Reisenden im Alter über einem Jahr verlangt.
Ebola-Fieber - Ebola Virus Disease EVD
Auf den kapverdischen Inseln sind niemals Ebola- oder Ebolaverdachtsfälle aufgetreten.
Während der Epidemie in Westafrika (2014) waren konsequent vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer Einschleppung des Virus getroffen worden.
Dengue-Fieber - Dengue Hemorrhagic Fever
Für detaillierte Informationen siehe Seite
Dengue-Chigungunya in Cabo Verde
Malaria
Cabo Verde ist Malaria-frei seit Januar 2024. (WHO 2024).
Das Risiko der Übertragung beschränkte sich zuletzt auf die Stadt Praia im Süden der Insel Santiago. Die Zahl der Fälle war so gering, dass eine medikamentöse Prophylaxe (vorbeugende Einnahme von Medikamenten) fär Reisende nicht gerechtfertigt war.
Empfehlungen:
- Moskito-Stiche vermeiden
Stiche durch die abend- und nachtaktive Überträgermücke, wie sie auch im Rhein-Main-Gebiet und bis nach Lappland massenhaft auftritt, lassen sich recht gut vermeiden, wenn man:
- in den Abendstunden lange helle Hosen
mit hellen Socken trägt.
- konsequent mückenabweisende Repellentien (z.B. Anti-Brumm oder Autan)
verwendet
- unter einem Moskitonetz schläft
Die in Cabo Verde ehemals einheimische Malaria tropica wurde durch einen
hochresistenten Stamm von
plasmodium falciparum hervorgerufen.
Falls Ihre Cabo Verde Reise mit einem Zwischenstopp auf dem afrikanischen Kontinent verbunden war (Banjul, Dakar, Bissau) und Sie im Anschluss hochfieberhaft erkranken, müssen Sie SOFORT einen Arzt aufsuchen und diesem DEUTLICH MITTEILEN, dass Sie tropische Gebiete bereist haben !
HIV / AIDS
Der Anteil infizierter Personen ist ähnlich niedrig wie in der Schweiz und keinesfalls so hoch wie im südlichen oder zentralen Afrika. Dank gut umgesetzter intersektoraler Kontrollpolitik ist die Zahl der Neuinfizierten pro Jahr seit langem rückläufig, die vertikalen Übertragungen von der Mutter auf ihr Kind sind völlig verschwunden. Es gibt somit keinen Grund, Ängste zu entwickeln, denn
- im Alltag, ohne sexuelle Kontakte, besteht kein Infektionsrisiko auch wenn man ganz eng mit Infizierten zusammenleben sollte.
- Blutkonserven werden kontrolliert und sind sicher.
- Impfungen, Notfalloperationen und Zahnarztbehandlungen sind dank Autoklavierung der Instrumento bzw. durch Einmalinstrumente und -spritzen sicher.
Sextourismus
Die Zahl männlicher und weiblicher Sextouristen in Cabo Verde - ob diese es sich selbst eingestehen oder nicht - ist nicht unerheblich und schafft zusätzliche Risiken. Die Durchseuchung der erkennbaren Prostituierten mit HIV/Aids und andern sexuell übertragbaren Krankheiten ist hoch. Auch die netten Mädchen und Jungs, die freundlich und kommunikationsstark die Bekanntschaft der Touristen am Strand, am Hafen, bei den Segelbooten und in der Disco suchen, haben nicht weniger Probleme. Kontakte zwischen Fernreisenden sind weitaus riskanter als im europäischen Durchschnitt. Letztlich führen alle Risikoabwägungen nur zu Illusionen scheinbarer Sicherheit. Die logische Konsequenz ist, entweder keine neuen Kontakte aufzunehmen oder aber konsequent Kondome zu verwenden und auf Praktiken mit direktem Schleimhautkontakt zu verzichten!
Kondome (crioulo: camisinha) sind in Apotheken und in jedem Gesundheitszentrum in der Abteilung PMI/PF (promoção materno-infantil / planeamento familiar) zu bekommen und werden bei den Festivals auch kostenlos verteilt..
Säuglinge und Kleinkinder
sollen nach dem in ihrem Heimatland gültigen Impfkalender geimpft sein - mit einer wichtigen Ausnahme: Die Masernimpfung sollte man auf den 9. Lebensmonat vorziehen (in Europa zumeist für den 13. Monat empfohlen), weil die Risiken im Falle der Erkrankung im ersten Lebensjahr sehr viel höher sind.
Masern waren an Orten, wo keine ausreichende Impfabdeckung erreicht wurde, eine der Haupttodesursache von Säuglingen und die häufigste Ursache von Blindheit! Eine Masernerkrankung erhöht die Gefahr der Ansteckung mit anderen Infektionskrankheiten wie Scharlach, Diphterie etc.
Das Risiko, Masern zu bekommen sowie die Schwere des Verlaufs hängen nicht vom Ernährungs- und Gesundheitszustand ab, sondern von der Menge der aufgenommenen Viren. Für einen bumperlgesunden Säugling ist bei Ansteckung im gleichen Umfeld das Risiko nicht geringer als für ein mangelernährtes
Kind im Slum! Auch wenn es in Europa zur Mode geworden ist, sich nahezu ausschließlich über Nebenwirkungen von Impfungen zu unterhalten - die Risiken durch Nichtimpfen sind unvergleichlich höher. Eltern, die Kinder ohne vollen Impfschutz auf Fernreisen mitnehmen handeln zum Nachteil ihrer Kinder!
Durchfälle im Säuglings- und Kleinkindalter
sind weitaus gefährlicher als für Erwachsene, weshalb man beim ersten beobachteten Durchfall sofort mit der Gabe von Reiswasser oder Oralite beginnt. Zudem:
- Weiterstillen, keinesfalls während des Urlaubs abstillen!
- Keine Nahrungspause oder Diät! Das Kind muss sehr viel trinken und darf essen, was es bereit ist zu sich zu nehmen!
- Bei anhaltendem Erbrechen, Eintrübung des Bewußtseins oder anderen Zeichen eines schweren Krankheitsbildes unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
Desinfektion des Baby-Badewassers
ist sehr sinnvoll, da Kleinkinder beim Spielen in der Wanne zumeist erhebliche Mengen Wasser zu sich nehmen.
Windeln
Die
Zellstoff-Plastik Windel ist auch in Cabo Verde üblich und in jedem Gemischtwarenladen zu kaufen. Wenn die Kinder im sommerlichen Klima schwitzen, bilden sie eine feuchte Kammer, was zu Hautausschlägen und -infektionen führen kannt. Hier kann die
Stoffwindel ihre Überlegenheit ausspielen und wir empfehlen, einen Satz Stoffwindeln mitzunehmen.
Kleinkinder-Fertigmenues
im Gläschen werden in den Städten in einigen Supermärkten angeboten, doch muss man die Verfallsdaten prüfen! Frisch zubereitete Breinnahrung ist vorzuziehen und jede Hausangestelle und Köchin in Cabo Verde weiss, wie man einen Brei (port.: papa) kocht. Ein Maisbrei mit durchgedrücktem Gemüse ist eine vollständige Mahlzeit fürs zweite Lebensjahr.
Muttermilch-Ersatzpräparate (port.: leite fórmula)
gibt es in Apotheken.. Aus Trocken-Milchpulver (port.:
leite em pô) entsteht bei Zubereitung wie auf der Packung empfohlen, eine Milch, die einer H-Milch entspricht. Sie ist für Säglinge ungeeignet.
H-Milch
gibt es in allen Lebensmittelläden. Prüfen Sie das Verfallsdatum.
Frischmilch
gibt es nicht in Geschäften. Beim Bauern direkt besorgt, muss sie abgekocht werden, um Brucellose / Tuberkulose auszuschliessen.
Saugflasche und Schnuller
sind in tropischen, armen Regionen genauso riskant wie unnötig. Schon kleine Säuglinge können vom quer vor den Mund gehaltenen Suppenlöffel trinken. Zwei Inox-Metallbecher und zwei Suppelöffel sind die bessere Ausstattung und werden nach dem Auskochen im geschlossenen Topf belassen, bis sie benutzt werden..
Schwangere
Routineimpfungen
mit Tot-Impfstoffen gegen Tetanus, Diphterie, Hepatitis B, Polio, und Typhus und der Schutz vor Hepatitis A durch Gammaglobuline können auch während der Schwangerschaft durchgef?hrt werden. Es bleibt jedoch ein Rest von Zweifel, da es keine ausreichenden Studien zu diesem Thema gibt. Ärzte versuchen deshalb, Impfungen vor der 13. Schwangerschaftswoche zu vermeiden und diese auf späteren Phasen verschieben. Die Aktivimpfungen mit lebenden Impfstoffen gegen Tuberkulose, Masern, Mumps und Röteln, die in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden, werden als Reisevorbereitung kaum benötigt. Eine Gelbfieberimpfung wird nur verlangt, wenn man aus Gelbfiebergebieten einreist. Auch sie kann ab der 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.
Malaria-Prophylaxe
Dadurch, dass Cabo Verde Malaria-frei ist, erübrigt sich die Diskussion der in der Schwangerschaft schwierigen Malaria-prophylaxe.
Zika-Virus
siehe unsere regelmässig aktualisierte Seite Zika-Viurs in Cabo Verde.
Dürfen Schwangere fliegen?
nach der 35. Schwangerschaftswoche und Wöchnerinnen in der ersten Woche nach der Geburt dürfen nicht fliegen.
Entbindung
Cabo Verde hat die niedrigste Müttersterblichkeit aller afrikanischen Länder. Die Entbindungsabteilungen in Cabo Verde sind weitaus besser als der westafrikanische Standard, bleiben aber hinter dem Qualitäts- und Technologiestandard Mitteleuropas zurück. Dies gilt insbesondere in der Versorgung von Risikoschwangeren und Frühgeborenen.
Die Welt der Gefühle und Wahrnehmungen
verändert sich in der Schwangerschaft. Plötzlich wird man vorsichtiger, abwägender, verantwortlich für ein neues Leben und sich selbst - und das ist sehr gut so! Wenn die Schwangere selbst oder ihr Partner ohnehin schon empfindlicher und ängstlich geworden sind, dann laufen sie Gefahr, Unangenehmes, Hitze, Krach, hygienische Mängel und Armut besonders negativ oder gar bedrohlich zu erleben. Dann ist es sicher besser, mehr den Gefühlen als dem Verstand zu folgen und die Fernreise zu vertagen, um einen erholsamen Urlaub vor der Geburt erleben zu künnen.
Es gibt so schöne Urlaubsziele vor der eigenen Haustüre!
Dass in der Schwangerschaft die allgemeinen Ratschläge zur Hygiene besonders angebracht sind, und Alkohol, Rauchen und sonstige Suchtmittel der Mutter und dem Kind schaden, soll nicht unerwähnt bleiben!
Zusammenfassend kann man Cabo Verde Reisen für Paare mit Kinderwunsch und Schwangere empfehlen:
- wenn der bisherige Schwangerschaftsverlauf unkompliziert war.
- wenn die Schwangere und ihr Partner sich psychisch nicht überfordert fühlen.
- wenn die Routineimpfungen vervollständigt wurden.
- wenn An- und Abreise ohne Zwischenlandung auf dem afrikanischen Kontinent erfolgen.
- wenn die Rückkehr bis zur 34. Schwangerschaftwoche erfolgt
Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen, doch ohne Gewähr.
Für individuelle Empfehlungen kontaktieren Sie Ihren Arzt!