Cova
de Paúl - Vila das Pombas
Ich
sitze im Rollstuhl seit ich vor 12 Jahren einen Paragliding
Unfall hatte, der mich zum Quadriplegiker machte
(von der Brust an gelähmt mit nur geringer Kraft in den Händen).
Damals hatte ich für eine Computerfirma in Kalifornien gearbeitet
und blieb auch nach dem Unfall noch ein Jahr dort.
Auf diese
Weise habe ich eine große Erfindung kennengelernt, den "Cobra",
entworfen von einem hervorragenden Ingenieur, Herrn John Castellano.
Auf den ersten Blick erinnert es an ein tolles Kinderspielzeug.
Bei näherer Betrachtung jedoch erkennt man, daß es sich um nichts
anderes als ein raffiniertes High Tech Mountain Bike für motorisch
Behinderte handelt. Der erste Alptraum des Gelähmtseins verwandelte
sich plötzlich in ein Leben voller neuer Träume und Hoffnungen.
Mein
Traum von Kap Verde begann vor drei
Jahren als ich ein Fernsehinterview sah mit anregenden
Wanderszenen aus Santo Antão. Nach dem, was ich
gesehen hatte begann ich Mut zu schöpfen und anzunehmen, daß ich möglicherweise doch
dorthin reisen könne und einige dieser unglaublichen Wege mit
meinem Spezialrollstuhl befahren könne.
Das Schwierigste an
unserer Santo
Antão Reise
war ausreichend verlässliche Informationen zu bekommen,
um das Vorhaben realistisch vorbereiten zu können.
Der Durchbruch gelang im Briefwechsel mit Pitt Reitmaier und Lucete
Fortes.
Sie haben mir nicht nur ihre Wanderkarte und den Wanderführer
geschickt sondern auch eine für meine besonderen Ansprüche
angepaßte
Klassifizierung der Wanderwege.
Schließlich wurde es
Wirklichkeit und wir fanden uns, ein paar erfahrene
Berghasen und Familienangehörige, auf
dem berühmtberüchtigten Fährschiff von Mindelo nach Porto
Novo wieder. Whaouh! Hier fing das wahre Abenteuer
an! Mein Rollstuhl und ich hockten zwischen Bananen,
Grogue-Flaschen (gar
nicht so übel ..) und gefährlich aufgestapelten schweren
Kisten. Was mich am meisten beunruhigte, war eine Etage
tiefer zu sitzen
als die (seekranken) Passagiere und die Gefahr, daß da
was überschwappen
könnte ....
Wir
begannen mit dem wohlbekannten Maultierpfad
von Cova nach Paùl.
Es stellte sich heraus, daß dies ein sehr schöner
Weg mit etwa 1200 Metern Höhenunterschied ist und
eine gute Einführung in
die steilen Abstiege dieser Insel. Der Wiederanstieg
aus dem Krater heraus war kurz aber anstrengend,
weil ich hier getragen
werden mußte. Dann jedoch begann der eigentliche
Fahrspaß.
Der obere Teil ist reichlich unwegsam wegen einiger
Erdrutsche und meine Freunde mußten mir mir darüber
hinweg helfen sowie durch die ganz steilen Kehren.
Die zweite Hälfte ist erheblich
einfacher und ich konnte sie alleine bewältigen,
obwohl es unvermindert steil ist. |