| Die östliche Halbinsel war bis in die 1940er Jahre dicht besiedelt und produzierte große Mengen Mais und Maniok
        im Trockenfeldbau. Heute zeugen nur noch Reste breiter Maultierstraßen und großer
        Dörfer von den Zeiten vor dem Exodus. Neben Juncalin ist nur noch Carriçal ganzjährig besiedelt. Die anderen Dörfer, Jalunga und Urzeleiros sind
        weitgehend zerfallen und auch in Castilhano wohnt nur noch unregelmäßig ein alter Herr. Nach schwere Regenfälle fällt die Fahrstraße zwischen Juncalin und Carriçal für Monate aus. Sie wird dann für begrenzte Zeit durch größere Fischerboote ersetzt, die mit Ausnahmegenehmigung als  Fährverbindung Carriçal
         Preguiça dienen.
 
 Für Wüstenwanderer sind die Wege
          auf der östlichen Halbinsel ähnlich interessant, lohnend und auch gefährlich wie die
          Wege um den Tope de Coroa auf Santo Antão. Somit sind dies keineswegs
          triviale Übungen, die nur von erfahrenen, gut trainierten und ausgestatteten
          Bergwanderern mit voller Wasserreserve (5 l pro Person), GPS, und
          keinesfalls alleine angegangen werden dürfen!
 Bitte lesen Sie aufmerksam unsere Sicherheitshinweise,
        bevor Sie Touren auf der östlichen Halbinsel planen. Wir beschreiben deshalb auch nur zwei der besterhaltenen Weg über die Höhen des Tope
        Simão, der einen bleibenden Eindruck dieser trockenen und ungastlichen
        Wüstenlandschaft mit weitem Blick über das gesamte Barlavento gibt. In Carriçal gibt es einen kleinen Laden bei der USB. Übernachtungsmöglichkeiten erfragt man am einfachsten vor Ort, und einen Sommerschlafsack und eine Isomatte
        dabei zu haben macht Sinn. Ein deutscher Ab- und An- mitbürger hat  hat zwei Ferienhäuser gebaut, die man reservieren und mieten kann (www.saonicolau.de).  Ein schmaler Weg, "Camin
        de Cinta" genannt, führt von Juncalin hinauf in die vulkanische
        Bergkette der östlichen Halbinsel und trifft in der Nähe des Tope Simão auf die
      ehemals große Maultierstraße von Vila da Rª Brava zu den Dörfern der Halbinsel.  Über eine Stunde wandert man auf der Höhe als schwebe man über der Insel bevor man
        mühsam absteigt in das trockene Tal der Rª de Palhal und zum Dorf Urzeleiros.
        Dieses hat seinen Namen von den Sammlern der Färberflechte rocella tinctoria, die
        vom 16. bis 20. Jahrhundert von Kap Verde nach Europa exportiert wurde. Große Wege und
        Häuser zeugen von der ehemaligen Bedeutung.  Der schwarze Sandstrand von Carriçal, im Schatten großer Palmen, erscheint wie
        eine Fata Morgana am Ende der Wüstenwanderung.  
        
          | Etwa dreimal pro Woche verkehren Fischerboote zwischen Carriçal und Preguiça. Es wird empfohlen, sich vorab in Preguiça zu erkundigen und
            gegebenenfalls die Tour in Gegenrichtung zu planen. |  
 Variante über die Fahrstraße:Wanderer und ganz besonders Mountainbiker können die Fahrstraße als  interessante Streckenwanderung nutzen. Sie verläuft nahe dem aufgelassen Dorf Jalunga - wer möchte erkennt den Fussweg durchs Dorf und wählt diesen. Die Orientierung ist selbsterklärend, weshalb wir sie nicht mit eigener Wegenummer aufgenommen haben.
 Ausgangspunkt
 ist der Ortsausgang von Juncalin, genauer
        gesagt die letzten Häuser in Richtung zum Friedhof. [CINT01] Am Rande einer wilden
        Müllhalde ↙ steigt man hinab ins Tal und erreicht die
        Ebene auf der gegenüberliegenden Seite und geht ↘ auf eine
      Weidemauer zu, geht jedoch nicht durch das Weidetor sondern  auf schmalem Pfad ↓ in den Hang aufsteigt. Ein vorspringender Fels wird ↙ östlich umgangen [CINT02].
 Anschließend tritt man ein ← in eine felsige Region und
        erreicht auf zunehmend steilerem Weg ein kleines Weidetor am Eingang der schluchtartigen Rª
          Comeira [CINT04]. (Bitte wieder schließen!)  Auf der rechten Hangschulter traversierend erreicht man letztlich die Erosionsrinne und
        der Weg verliert sich zwischen Ziegenpfaden. Am Günstigsten geht man ← unterhalb einer felsigen Kahlstelle durch bevor man ↙ an Höhe gewinnt und den Paß zwischen Cabeço de Dorré und Tope Simão erreicht. [CINT05] (572m) Vom ehemals schönen breiten Maultierweg → haben Regen und Eselshufe nur eine Geröllhalde hinterlassen.  Am südlichen Hang des Tope Simão [SIMA01] überblickt man bereits den weiteren
        Verlauf → der weitgehend flach verlaufenden, von
        Bruchsteinmauern gesäumten Maultierstraße, die hinüberzieht am Hang des Tope de
        Chuva wo sie mehere Pfade an der Selada  de Chuva [Chuva01] (583m) trifft.  Variante 301a auf dem Bergrückendurch den Naturpark Monte Alto das  Cabaças zur Fahrstraße beginnt an der Selada  de Chuva [Chuva01] (583m).
 Weiterführt der ehemalige Maultierweg sacht ↘ ansteigend zum weitläufigen
        Paß der Cova de Nego. [NEG01] (559 m)
 
        
          |  Hier beginnt ein schöner Höhenweg über den Pico de Alberto.
            Leider hat er sich in den tieferliegenden Anteilen völlig aufgelöst und kann nicht mehr
            empfohlen werden.
 |  Etwa 500 Meter → weiter beginnt der Abstieg ↘ zur Rª de Palhal auf schlechtem Weggrund. Eine Herde
        magerer Kühe unterhält mit ihren Hufen einen Sand- und Geröllweg, der unweigerlich auf
        die linke Hangschulter im unteren Teil des Tals führt. [CARR01] und dann hinunter ↓ zur Viertränke in der Cabeça de Carriçal. Ein Anstieg ↘ am Gegenhang bringt uns auf die Chã de Gombeza [CARR02], am Fußballplatz vorbei und in den Ortsteil von Carriçal rechts der
        Ribeiras.  Die Tour endet nach dem Überqueren des schwarzen Sandstrandes im Schatten von Palmen
        vor der Thunfischfabrik. [CARRIC] (USB) 
        
          | Ausgangspunkt beim Begehen in Gegenrichtung ist
            Thunfischfabrik. [CARRIC]
 Der  Weg steigt ab zum Strand, steigt auf den Gegenhang  ← bis zum Fussballplatz und führt leicht ansteigend  ↑ rechts der  Ra do Palhal zu einem Rücken [Carr02], von wo aus man den weiteren Verlauf der Ra do Palhal übersieht, und anschliessend den Talgrund quert.
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